unterwegs.

Tja, da seid ihr überrascht, nech?

Ich bin es, tatsächlich, noch am Leben, mir geht es gut. Habe einen Internetstick gekauft, alleine installiert, zack bumm bonjour.

Ja, das ist es. Also dachte ich mir, schreibe ich euch mal wieder was aus meinem Leben in Down Under. 

Seit fast einer Woche campe ich jetzt. Morgens wird man wach, weil sich das Zelt vollautomatisch in eine Sauna verwandelt, dann aufstehen, bla,bla...

Ja, und nachts ist es so kalt wie bei euch Deutschen tagsüber. Also unter 10 Grad. Da hilft nur eins: warm anziehen. 

Naja! Das Camping- Leben an sich ist ja ganz lustig, hier sind viele Deutsche, und da wir alle in einem Boot sitzen, leiden wir miteinander, egal ob Totalschaden am Auto, Explosion in der Campingküche oder gleich 2 kaputte iPods an einem Tag.

Abends wird gemütlich was getrunken und Uno gespielt. 

Kinder, ich bin ja nicht nur zum Urlaub machen hier. Natürlich wird auch gearbeitet.

Und diese Arbeit ist das Kirschenpflücken. Ja, klingt schwer, ist es auch, es ist anstrengend, man arbeitet in der Hitze, man muss auf ganz viele Kleinigkeiten achten...Ganz schön doof. Und relativ schlecht bezahlt. Aber immerhin kommt Geld rein!

Ja, heute ist ein scheiß Tag, irgendwie habe ich keinen Bock zu nichts, ich war schon arbeiten, aber...ach, ich weiß auch nicht. Irgendwie ist einfach alles doof. 

Gestern haben wir zum ersten Mal hier gekocht: Kartoffelpüree, Hähnchenschnitzel und Mais und Erbsen. Das war echt lecker. Aber jeden Tag geht das nicht, der Supermarkt ist nämlich zu Fuß eine Dreiviertelstunde weit weg. Ja, so ist das.

Hier ist nichts, weit und breit nichts, außer halt die mega Kirschfarm. Joa. Und das war´s. Eigentlich ist campen gar nicht so schlecht. Man spart halt ne Menge Kohle. Und man kann auch nicht so wirklich was ausgeben. Aber Geldsorgen hat man immer, gerade an Tagen wie heute, wenn der Tag nicht das eingebracht hat, was man sich vorgestellt hat. Da wünscht man sich doch kurz mal wieder das alte, einfache Leben in Hannover. 

Naja. Bis Silvester sind wir noch hier, dann wieder in St. Kilda. Und da hätte ich dann gerne mal einen richtigen Job mit gutem Stundenlohn. Muss es ja wohl irgendwie geben!

Joa...Ich überlege mal, was man noch so schreiben kann.

Ach ja. Die meisten Australier sind wirklich total nett, hilfsbereit und so weiter. Aber leider ist der Chef der Farm hier nicht so ein Deutschland- Fan...;) Der hat was gegen uns. Und andere machen Hitler- Witze, wenn sie hören, dass wir aus Deutschland sind. Ja...uäh...ganz schön ausgelutscht, die Adolf- Story, aber naja. 

So...jetzt ist es gleich 5, der Tag nähert sich dem Ende. Irgendwie...

..ist der Tag heute komisch. Aber das wird wohl schon wieder. Hannover, in noch nicht mal mehr 5 Monaten hast du mich wieder. 

Also, meine Lieben, bis demnächst! 

eure Sonja. <3